Vom knorrigen Baum zum Wohntraum

«Dieser Baum ist von Thomas Kilchenmann (Langnau) und der hier vom Reckenberg (Richenthal). Wir selber haben auch ein eigenes Stück Wald, in dem wir Mondholz schlagen». Wer mit Pius Giger durch sein grosses Holzlager geht, erfährt nicht nur von wo und wem die mächtigen Bäume stammen, sondern auch einige Geschichten dazu. Ausser dem Arvenholz (Wallis) bezieht er das Naturprodukt lokal und manchmal vom Kunden. «Dieser Baum stand in Oftringen, im Garten unserer Kundin», erzählt er, während er über die fein duftenden, geschliffenen Bretter streicht. Ergänzend erklärt er: «Sie wurden in der Sägerei Morgenthaler (Richenthal) verarbeitet und zwei Jahre bei uns getrocknet, damit sie später nicht reissen. Vor kurzem konnte die Kundin die Brett-Reihenfolge bestimmen und die Details für ihre neuen Möbel besprechen.» Holz mit dem FSC-Label, welches den Standard für Industrieholz-Wälder festlegt, findet man hier nicht. Dafür ein besserer, nachhaltigerer Standard: eine gute Zusammenarbeit mit der nahen Sägerei und den privaten Waldbesitzern, die ihren Besitz mit Leidenschaft pflegen. Dazu kurze Transportwege, ein sorgsamer Umgang mit den Naturmaterialien und eine bedürfnisorientierte Kundenberatung.

Für die Familie Giger ist Nachhaltigkeit sowieso ein grosses Anliegen. Schweizer Holz ist – wie schon erwähnt – ein Muss, ihre Produkte sind frei von Schadstoffen und sie produzieren seit Jahren mehr Strom als sie verbrauchen. Aus knorrigen Bäumen, die für jeden Holzhändler finanziell uninteressant sind, fertigt Pius Giger in seiner kleinen Manufaktur individuelle Möbel für Menschen, die Wert auf ein schönes Zuhause legen. «Upcycling» ist nicht nur in der Stadt im Trend. In Richenthal verhilft Pius Giger alten Türen oder Ladentheken zu einem neuen Leben. Erstere werden zur praktischen Garderobe umfunktioniert und die Theke wird zum gemütlichen Beizentisch, der bestimmt von jedem Besucher bewundert wird.

Noch erholsameres Camping

Eine weitere Herzensangelegenheit von Anita und Pius Giger sind Produkte, welche die Gesundheit fördern oder zurückbringen. Seit vielen Jahren vertreten sie die innovativen Produkte von «Moizi – Bewegt sitzen» und Hüsler-Nest. Gerade in Homeoffice- und Quarantänen-Zeiten ist es umso wichtiger, dass man den Haltungs- und Bewegungs-Apparat trainiert und nachts entlastet. Das bekannte Hüsler-Nest gibt es übrigens auch in einer veganen Variante und dank «Hüsler Travel» können Camping-Fans nun auch im Boot, Wohnmobil oder -wagen tief und erholsam schlafen.

Anita und Pius Giger in ihrer riesigen Holz-Schatzkiste.