Konzert der Waldtiere

Wie abgemacht erschien eine grosse Anzahl Tiere auf dem grossen Platz oberhalb der Gärten. Der Schwarzspecht hat im weiten Serteltal noch einige von seinen Kollegen aufgeboten. Zehn Rabenkrähen fanden sich auch ein und freuten sich auf ein lautes Gekrächze.

Punkt 7:00 Uhr hob der Marder den Taktstock. Die Singvögel flöteten heute lauter als sonst. Der Eichelhäher und fünf seiner Freunde machten ein riesiges Tamtam. Die Spechte trommelten wie wild auf den Baumstämmen herum und zehn Rehe blökten laut was das Zeug hielt. Leise, aber eindringlich, meldete sich auch die Eichhörnchenfamilie und sie quieksten aus Leibeskräften. Zirka eine Stunde lang dauerte das Konzert und war bis in die bewohnten Gebiete hörbar. Die Sonne war über dem Serteltal bereits aufgegangen, als die Tiere sich langsam in ihre Gebiete zurückzogen. Sie hatten einander versprochen jede Woche einmal so ein Konzert zu veranstalten.

Neophyten Bekämpfung

Und das hatte eine grosse Wirkung. Nach drei Wochen bemerkte Nussi eine grosse Gruppe von Menschen den Lusberg heraufspazieren. Sie trugen alle Stiefel, Handschuhe und eine Kopfbedeckung. An den Armen und den Beinen hatten sie alle ein Gummiband montiert. Sie trugen grosse schwarze Säcke mit sich. In der Nähe des Nestes begannen die Menschen die fremden Pflanzen auszureissen. Immer wieder hörte man sie murmeln: «Oh, diese Neophyten, oh je dieses Springkraut, jedes Jahr hat es mehr davon!»

Den ganzen Morgen waren alle, klein und gross, fleissig damit beschäftigt die fremden Pflanzen zu entfernen und in die schwarzen Säcke zu stecken. Kurz vor Mittag war der grosse Platz rund um das Nest der Eichhörnchen völlig von den Pflanzen befreit.

Jetzt begann eine neue Zeit. An den Orten, wo die Neophyten waren, breiteten sich wieder Pflanzen aus, die für die Tiere gute Nahrungsgrundlage waren. Und noch heute, wenn man ganz gut aufpasst, hört man das Konzert der Tiere vom Lusberg erschallen. Aber jetzt tönt es sehr friedlich, als wollten sich die Tiere bei den Menschen bedanken.